Grußworte
Henriette Reker
Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Liebes Publikum,
das 11. Kirchenmusikfestival Köln dokumentiert die herausragende Bedeutung, die große Bandbreite und außerordentliche Qualität der Kirchenmusik in Köln.
Dass sich die vielen Kirchenmusiker*innen, Chor- und Orchesterleiter*innen zusammenschließen und auf der Grundlage des ökumenischen Gedankens Konzerte veranstalten, ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten ein wichtiges Signal. Einmal mehr verbindet Musik die Menschen und trägt zum Zusammenhalt bei.
Trotz der schwierigen Umstände ist es gelungen, eine Vielzahl von Veranstaltungen zu organisieren. Neben Konzerten mit klassisch-sakraler Musik gibt es eine musikalische Stadtführung, Klangrauminstallationen sowie zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien. Den Organisatorinnen und Organisatoren sowie allen Mitwirkenden danke ich für ihr Engagement und ihren ehrenamtlichen Einsatz sehr herzlich.
Die Orgel wurde bundesweit zum Instrument des Jahres 2021 ausgerufen. Dieses größte aller Instrumente, das ein ganzes Orchester in sich vereint und weit über die Liturgie hinaus wirkt, steht deshalb auch im Mittelpunkt des Festivalprogramms. So erwartet das Publikum ausgesuchte Orgelkonzerte an den großen und bedeutenden Orgeln in unserer Stadt.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Werke jüdischer Komponisten, denen anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben“ zahlreiche Konzerte gewidmet sind. Es freut mich sehr, dass auf diese Weise einmal mehr Brücken über Religions- und Konfessionsgrenzen hinweg geschlagen und die Menschen auf eine interreligiöse Spurensuche mitgenommen werden.
Ich wünsche dem 11. Ökumenischen Kirchenmusikfestival Köln viel Erfolg und Ihnen, verehrtes Publikum, anregende und erlebnisreiche Stunden mit vielen musikalischen Entdeckungen.
Msgr. Robert Kleine
Dom- und Stadtdechant
„Wer singt, betet doppelt.“ Dieses Wort wird sowohl dem Kirchenvater Augustinus als auch Martin Luther zugeschrieben. Und so passt es gut zu unserem ökumenischen Kirchenmusikfestival Köln…
Ich freue mich, dass wir es in diesem Jahr schon zum elften Mal gemeinsam feiern können.
Während ich diese Zeilen schreibe, bestimmt seit mehr als einem Jahr Corona unser Leben; auch das kulturelle Leben ist fast ganz zum Erliegen gekommen. Das ist traurig für uns als Publikum, es ist aber vor allem bitter für die Künstlerinnen und Künstler, denen die Aufführungsmöglichkeiten fehlen: Das geht an die Existenz vieler Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker. Denn sie leben dafür, dass sie ihre Kunst mit den Menschen teilen können und dafür mit Applaus, strahlenden Gesichtern und natürlich auch mit einer angemessenen Gage belohnt werden.
Umso mehr hoffe ich für alle Beteiligten, dass wir die- ses 11. Kirchenmusikfestival wie gewohnt miteinander live feiern können! Ich möchte Sie, liebe Kölnerinnen und Kölner, sowie alle Interessierten herzlich einladen, an den Tagen des Festivals möglichst viele Veranstaltungen wahrzunehmen und die Aufführenden Ihre Freude und Wertschätzung spüren zu lassen.
Coronabedingt hat das Kirchenmusikfestival einen neuen Fokus gerichtet auf die „Königin der Instrumente“, die Orgel. Sie und die vielen engagierten Organistinnen und Organisten beider Konfessionen haben in den vergangenen anderthalb Jahren in unseren Kirchen die „Live-Musik“ lebendig gehalten. Ich freue mich darauf, dass die ein oder andere Kölner Orgel im Rahmen des 11. Kirchenmusikfestivals zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen erklingen wird, aber auch auf die anderen Konzerte oder besonders musikalisch gestalteten Gottesdienste mit ausgezeichneten Chören, Vokalensembles, Orchestern und Instrumentalisten.
Persönlich freue ich mich sehr, dass wir im Jahr 2021, dem Gedenkjahr an „1700 Jahre jüdisches Leben in Köln und Deutschland“ mit dem Titel des diesjährigen Festivals – „3-2-1…Orgel.“ – auch eine Brücke zu unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schlagen. Mit einer konstantinischen Urkunde aus dem Jahr 321 für das Kölner Stadtgebiet wurde der Beginn jüdischen Lebens in Deutschland erstmals offiziell belegt. Ein großes Kapitel des diesjährigen Kirchenmusikfestivals mit Stummfilmabend, einer musikalischen Stadtführung, Orgelkonzerten und Gottesdiensten widmet sich der Musik jüdischer Komponisten und der jüdischen Kultur. Musik und Kultur haben die Kraft, Menschen zu einen. So hoffe ich, dass aus unserem gemeinsamen Erbe Gutes für die Zukunft erwächst.
In unserer Stadt hat die Zahl „11“ ja eine besondere Bedeutung. Wir feiern also ein kölsches Jubiläum mit dieser Ausgabe des Kirchenmusikfestivals Köln. Ich wünsche allen Aufführenden und Mitwirkenden sowie allen Besucherinnen und Besuchern viel Freude, musikalische Sternstunden und vor allem, dass wir mit Hilfe der Musik in diesen Zeiten Kraft schöpfen, einander unterstützen und stärken!
Ihr
Msgr. Robert Kleine
Pfarrer Dr. Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region
Eine Königin wollen wir 2021 hochleben lassen, eine Königin, die in Deutschland an vielen heiligen Stätten ihren Ort hat, eine Königin, die vielfältig und imposant ist, die stimmungsvoll und ganz einfach sein kann. Eine Königin, die jung und alt, Traupaare, Enthusiasten und Menschen aus aller Welt begeistern kann, eine Königin, die in Rodenkirchen und im Dom ihr zuhause hat. Eine Königin ohne Heiligenschein und Krone, aber mit der Macht, Menschen zu bewegen.
Es geht natürlich nicht um eine Person wie die „Queen of England“ oder die Königin von Saba, sondern um die Orgel – jenes meist ziemlich große Instrument, in fast allen Kirchen und in Konzerthäusern zu finden. „3-2-1 Orgel“ im Jahr 2021, in dem die Orgel das „Instrument des Jahres“ ist. Und da hatte niemand daran gedacht, wie praktisch doch Orgeln in Coronazeiten sind. Fenster und Türen auf – und Menschen können das himmlische Spiel der Klais-, Ibach- und Walckerorgeln auch draußen im Familienkreis oder ganz allein abstandsregelkonform genießen. Gemeinsam ist allen diesen wunderbaren Instrumenten die Funktion, Menschen mit Musik in den ihren Bann zu schlagen, einfach eine Art Orchester am Ort zu haben. Mit Registern, Manualen und Glöckchen kann uns die Orgel auf ganz unterschiedliche Art und Weise begeistern.
Und so feiern wir im Rahmen des 11. Ökumenischen Kirchenmusikfestivals vom 09.–19.9.2021 mit einem vielfältigen Programm in Kölner Kirchen mit Solisten und Chören, Kirchenmusikern und Stummfilmern ein kölsches Jubiläum. 11-mal hatte alles seine Zeit, 11-mal waren es wahrscheinlich keine Widderhörner, die die Mauern und Konzertorte zum Vibrieren gebracht haben, aber doch wurde durch die Musik in Köln und um Köln herum in ökumenischer Bandbreite die Welt zum Klingen gebracht. Und so soll auch in diesem Jahr Musik in der Luft liegen, Kunst und Kultur sollen die Antoniterkirche, St. Aposteln und die Trinitatiskirche erfüllen, Menschen sollen nach und nach mit der Musik „3-2-1“ zurück in die Normalität kommen, wenn natürlich auch in kleinerem Rahmen als sonst.
Ein viel größeres Jubiläum feiern wir unter dem Motto „1700 Jahre jüdisches Leben in Köln“. Köln als Stadt, in der Kulturen und Religionen miteinander leben, singen und beten können, freut sich auf kirchenmusi- kalisch spannende Programmpunkte. Im Rahmen des Festivals soll dieses Jubiläum auch den entsprechenden Ort finden und zeigen, dass in Köln Kirche, Kultur und gemeinsames Denken und Feiern eine geübte und gern gesehene Verbindung ist, die wir gegen Ende der Pandemiezeit sicherlich brauchen können.
Ich freue mich auf die Konzerte und Veranstaltungen und danke den Verantwortlichen und Mitwirkenden und grüße Sie.
Ihr
Pfarrer Bernhard Seiger
Johannes Quack
Ökumenischer Kantorenkonvent Köln
Liebe Freunde und Freundinnen der Kirchenmusik,
vor zwei Jahren konnten wir – der Ökumenische Kirchenmusikerkonvent – mit dem 10. Ökumenischen Kirchenmusikfestival ein großes Jubiläum feiern: 10-mal gemeinsames Suchen nach einem griffigen und inspirierenden Thema, 10-mal Sammeln von Ideen, 10-mal die Suche nach geeigneten Ausführungsorten, Mitwirkenden, Geldgebern, 10-mal die Erstellung eines Programmheftes und einer Website, 10-mal Pressearbeit, und, und, und …
Diesmal, beim elften Mal ist nicht alles, aber manches anders. Corona (übrigens nicht nur der Name eines Virus und einer Biersorte, sondern auch der eines Orgelregisters) setzt hinter alle unsere Planungen ein Fragezeichen und zwingt uns, es diesmal etwas zurückhaltender anzugehen. Das betrifft die Zahl der Veranstaltungen und vor allem die der Mitwirkenden, nicht aber – so hoffen wir – die Qualität und Attraktivität des Programms!
Zwei große Themen haben sich quasi „von selbst ergeben“, waren uns aber hochwillkommen:
Zum einen die Wahl der Orgel zum „Instrument des Jahres“. Wir feiern diese Wahl u. a. mit zwei Orgelnächten in St. Severin und St. Aposteln. Lassen Sie sich überraschen, welche Möglichkeiten dieses Instrument bietet, insbesondere, wenn es von mehreren Spielern gleichzeitig bearbeitet wird…
Die Orgel soll aber nicht nur „Instrument des Jahres“ (und vieler Jahrhunderte vorher) sein, sondern ein Instrument weit über das Jahr 2021 hinaus. Deshalb gibt es im 11. Festival einen besonders umfangreichen Schwerpunkt an Kinder-, Jugend- und Familienangeboten, die die „Königin der Instrumente“ für jedes Alter erlebbar machen sollen: verschiedene Orgelführungen und Familienkonzerte, eine Orgelschnitzeljagd, die Kombination Orgel und Zauberei.
Das zweite große Thema: Das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Auch in der jüdischen Liturgie hat die Orgel eine – mittlerweile fast vergessene – Rolle gespielt; wir versuchen, mit einem Konzert in der Reformationskirche Bayenthal an diese Tradition zu erinnern. Außerdem sind Sie herzlich eingeladen zu einer Stummfilmnacht in der Antoniterkirche und zu einer musikalischen Stadtführung unter dem Thema „Nicht vergessen“.
Und natürlich gibt es auch diesmal ein großes Chorkonzert zum Abschluss mit dem reger chor in der Trinitatiskirche.
10 Kirchenmusikfestivals – das war für uns Beteiligte auch 10 mal die ermutigende Erfahrung, wie gut die Zusammenarbeit zwischen katholischen und evange- lischen Kirchenmusikern und Kirchenmusikerinnen in Köln funktioniert, wenn man ein gemeinsames Ziel ins Auge fasst.
Wir freuen uns auf das, was vor uns liegt; freuen Sie sich mit uns und nutzen Sie die Angebote des Festivals!
Ich grüße Sie herzlich im Namen aller Kolleginnen und Kollegen
Ihr
KMD Johannes Quack Kreiskantor Köln-Mitte
Bild oben: St. Andreas Köln
Die 1995 geweihte Orgel in der Dominikanerkirche St. Andreas ist ein Produkt des regionalen Orgelbaus und entstammt der Werkstatt Gert Weyland in Leverkusen-Opladen. Das 43-registrige Instrument besticht durch seinen grundtönigen, farbigen und auch in größeren Lautstärken fülligen aber niemals aufdringlichen Klang.
Adresse: Komödienstrasse 8, 50667 Köln